Ein weiteres Turnier in Rumänien. Die Wartezeiten dort lassen sich kaum überbieten. So etwas haben auch wir noch nie erlebt...
Turnier
Beim Turnier angekommen werden die Tänzer und Zuschauer erst einmal über einen Parcour von Stufen in die Halle geschickt. Die Stufen sind verschieden hoch, wer es schafft sich hier kein Bein zu brechen, darf am Turnier teilnehmen. Am zweiten Tag lernen die Veranstalter dazu und stellen dann doch bei der letzten Stufe (ca. ein Meter hoch) noch eine zusätzliche Holztreppe hin.
Alle Paare checken zu Beginn innerhalb eines einstündigen Zeitfensters ohne Warteschlange ein. Der Beginn des tatsächlichen Turniers hängt davon ab, welchen Zeitplan man sich ansieht. Während des Turniers werden an unterschiedlichen Stellen in der Halle bis zu drei verschiedene Zeitpläne ausgehängt, ein interessantes Ratespiel für die Tänzer. Die Wartezeiten werden mit jedem zusätzlich ausgehängten Zeitplan länger und länger, alte Zeitpläne werden nicht entfernt.
Mit einer Verspätung von nur über zwei Stunden beginnt dann endlich auch unsere Klasse. Die Paare müssen alle hinter einem Vorhang auf den nächsten Heat warten, um dann über drei Stufen auf die Fläche zu kommen. Das sieht aus Zuschauersicht gut aus und präsentiert die Paare schön. Bis die zweite Runde beginnt vergehen wieder Jahre. Kurz vor Beginn der nächsten Runde taucht plötzlich ein neuer Zeitplan auf, der zeigt, dass die Runde doch erst in einer Stunde beginnt. Alle Tänzer ärgern sich, dass sie sich 10 min. davor umgezogen haben und trotten zurück in die Garderoben. Es entsteht der Eindruck, dass der Veranstalter ein Spiel mit uns spielt: Wer es schafft die Nerven zu behalten und zu bleiben, darf im Finale tanzen ;-) Nach 7 Stunden am Turnier, dürfen wir endlich ein zweites Mal auf die Fläche.
Der Sauerstoffgehalt in der Halle hilft nicht unbedingt um wieder schnell in die Gänge zu kommen. Heiß ist es auch, es fühlt sich so an als würden wir in einer Sauna tanzen. Nach den letzten Tänzen der Runde stürmen alle Tänzer zur einzigen Tür nach draußen, die frische Luft verspricht. Frisch ist vielleicht auch nicht das geeignete Wort, schließlich stehen dort alle Raucher.
Für die ewig langen Wartezeiten gibt es aber eine super Erfrischung, im Eingangsbereich werden frisch gepresste Säfte und Smoothies verkauft. Sonst vetreiben sich die Tänzer die Zeit mit Spaziergängen um die Halle und kurzen Nickerchen in den Garderoben. Dort gibt es zumindest genügend Sauerstoff und auch wirklich genug Platz. Wer seine Wertsachen sicher verstauen möchte, kann das in kleinen Kästchen in den hintersten Garderoben. Seit längerer Zeit nehmen wir wieder an einem Turnier teil, wo man auf der Toilette Klopapier findet und die Tür zusperren kann, eine wirklich angenehme Überraschung.
Obwohl bei diesem Turnier die Verspätung schon extrem ist, wird die Musik trotzdem immer zwei Minuten lang ausgespielt. Die Turnierleitung versucht daher den Paaren zwischen den Tänzen eine kleine Pause zu verschaffen und spricht extra langsam. Ein Teufelskreis, wodurch es wohl zur Verspätung innerhalb der Verspätung kommt. Die Heats werden dann auf einem Bildschirm auf dem Gang hinter der Fläche angezeigt. Erst später habe ich gemerkt, dass es noch einen zweiten Bildschirm - gut versteckt - hinter einem Mauervorsprung gibt, auf dem andere Klassen angezeigt werden.
Stadt
Timisoara ist eine kleine Stadt, die einen Spaziergang wert ist. Der Kontrast zwischen den alten Gebäuden und den vielen Blumen und Pflanzen in der Stadt wirkt recht hübsch. Es gibt viele große Plätze mit Kirchen, Statuen und Springbrunnen. Ich würde es empfehlen, einen zusätzlichen Tag vor oder nach dem Turnier in der Stadt zu verbringen.
Währung
Die rumänische Währung ist der Leu. Im Plural Lei und auch als RON abgekürzt.
Der aktuelle Wechselkurs:
1 EUR = 4,4803 RON
Hotel
In Rumänien lohnt es sich in tollen Hotels zu wohnen, da die Kosten für ein gutes Hotelzimmer wirklich niedrig sind.
Wir haben im Hotel Continental, einem 4*Hotel, gewohnt. Dort kann man als Gast den Wellness- und Spabereich, sowie das Fitnesscenter kostenlos nutzen. Das Frühstück ist dort sehr gut, die Auswahl wirklich gut. Im Doppelzimmer pro Nacht: ca. 75,- inkl. Frühstück
Anreise
Mit dem Auto sind es ca. 6 Stunden von Wien nach Timisoara. Es lohnt sich mehr als einen Autofahrer dabei zu haben.
Achtung: unser Navigationsgerät (2 Jahre alt) hat uns vor der ungarisch-rumänischen Grenze von der Autobahn hinuntergeführt. Dabei gibt es eine Autobahn bis nach Timisoara. Aktualisiert eure Geräte unbedingt vorher und seht euch den Weg noch zusätzlich an.
Kosten
Hotel: ca. 75€/Nacht für das DZ inkl. Frühstück
Benzin: für ca. 550 km
Startgeld: 35€ für einen Bewerb
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